Fitnessstudio - Corona - Sonderkündigung - Beitragskürzung

18. November 2020 Thema abonnieren
 Von 
mindgames
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)
Fitnessstudio - Corona - Sonderkündigung - Beitragskürzung

Hi Leute,

zuerst mal ein großes Danke an das Forum und die ganzen aktiven Leute. Ich hab hier schon einige Ratschläge und Infos bekommen, die mir wirklich weitergeholfen haben :) Allerdings brauch ich diesmal euer Schwarmwissen für ein spezielleres Problem (ich versuchs so kurz wie möglich zu machen):

Ich bin seit ca. 1.5 Jahren in einem Fitnesstudio angemeldet. Beiträge wurden immer per SEPA regulär und fristgerecht alle zwei Wochen von meinem Konto abgebucht. Ich hab fleißig trainiert, soweit alles gut. Dann kam Corona, die Studios mussten schließen und wie zu erwarten war, wurden die Beiträge trotz meiner schriftlichen Bitte den Vertrag über die "Lockdown" Zeit stillzulegen, munter weiter abgebucht. Da keinerlei Hinweise seitens der Betreiber erfolgt sind, wie das ganze weiterlaufen würde, und ich von der Dreistigkeit genervt war, dass die einfach so Dinge wie Getränkeflatrates, Kursgebühren etc. abbuchen, hab ich irgendwann meine Beträge per Rückbuchung über meine Bank zurückgeholt. Mir war da nicht klar, dass dadurch das SEPA Mandat ungültig werden würde und ich denen ein Neues unterschreiben müsste.

Als die Studios dann wieder geöffnet haben, bekam ich nach ein paar Monaten Post mit den offenen Forderungen inkl. des Zeitraums des Lockdowns. Erst nach einem Telefongespräch wurde die Forderung um diesen Zeitraum gekürzt. Dann wurde versucht mir so Dinge weiszumachen, dass sich der Vertrag durch meine Stilllegung um diese Zeit verlängern würde, es kamen direkt Mahngebühren auf die Rechnungen, da der SEPA Einzug ja nicht mehr funktionierte und es wurden weiterhin die vollen Beiträge verlangt. Zähneknirschend hab ich damals noch überwiesen. Alles in allem also eine recht dreiste und kundenunfreundliche Erfahrung mit den Leuten von dort (wohlgemerkt eine sehr große Kette). Momentan sind noch ca. 200€ offen und jetzt steht die Drohung im Raum, dass die ganze Angelegenheit einem Inkassounternehmen weitergegeben wird (dann würde sich die Forderung allerdings auf ca. 1.000 euro erhöhen, da dann sofort alle noch zukünftig ausstehenden Beiträge gefordert und der Vertrag gekündigt würde).

Mit geht es hier eigentlich nicht ums Geld, sondern einfach darum, dass es mir verdammt sauer aufstößt, wie hier mit der ganzen Situation umgegangen wird. Auf der einen Seite wird um Solidarität geworben und einem regelrecht ein schlechtes Gewissen eingeredet, wenn man die Beiträge in der Krise zurückhält (ist ja nicht so als müsste ich für mein Geld arbeiten gehen....), auf der anderen Seite werden aber Leistungen abgerechnet, die nicht anfallen, Druck ausgeübt, Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt und Coronahilfen beantragt. Und als Sahnehäubchen noch versucht den Kunden irgendeinen Blödsinn zu erzählen, dass sie nicht aus ihren Verträgen rauskommen und schön weiter die Beträge fließen müssen. Das hat offensichtlich System und ich find das falsch.

Nun zu meinem Problem: Seitdem die Studios wieder geöffnet haben, sind mindestens 50% aller Maschinen wegen Abstandsregelungen stillgelegt, die Spa-Bereiche waren zeitweise komplett zu und Kursangebote fanden nicht statt. Da aber gleich viel Leute, oder Corona-bedingt sogar noch mehr, trainieren wollen, aber nur halb so viele Geräte zur Verfügung stehen, ist das Studio am Abend zeitweise so unerträglich voll, dass ein normales Training eigentlich nicht mehr möglich ist. Ich hab einfach zeitlich nicht die Möglichkeiten mir mal eben doppelt soviel Zeit für das Training einzuräumen und kann de facto das Studio deshalb nicht mehr wirklich nutzen.

Könnte man jetzt argumentieren, dass sich die Umstände so gravierend geändert haben, dass die Vertragserfüllung seitens des Studios nicht mehr gewährleistet ist? Gibt es Möglichkeiten den Vertrag vorzeitig zu beenden oder Beiträge zu kürzen / bzw. zurückzuverlangen? Wenn ja, könnte ich argumentieren wie oben geschrieben?

Und um den ganzen Inkassostress zu vermeiden, würde ich erstmal alle offenen Forderungen bezahlen und mir dann überlegen wie man hier weiter vorgehen kann.. oder was meint ihr?
Hab ich überhaupt noch Chancen mich zu wehren, wenn ich die Beträge erstmal bezahle?

Man könnte ja jetzt sagen, das Ganze wäre die Mühe nicht wert sich da querzustellen und das es ziemlich pedantisch und unsolidarisch von mir ist, allerdings geht es mir ums Prinzip und nicht um ein paar Euro zu viel oder zu wenig. Die ganze Handhabung, Intransparenz und Unfreundlichkeiten von einem m.M. nach ziemlich teuren Studio emfpinde ich als große Enttäuschung. Und sich über den Tisch ziehen lassen und ein blödes Gefühl dabei haben will ja auch niemand.. vllt. kann der ein oder andere das ja nachempfinden :)

Ich danke schonmal für eure Einschätzungen.

Viele Grüße
mindgames

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