Schweigepflicht Kollegen gegenüber

19. Januar 2021 Thema abonnieren
 Von 
Anti-Rassismus-Queen
Status:
Frischling
(3 Beiträge, 0x hilfreich)
Schweigepflicht Kollegen gegenüber

Eine junge Kollegin muss sich seit Jahren Übergriffe einer Kollegin verbaler Art aussetzen lassen, der Abteilungsleiter wurde eingeschaltet, das Verhalten änderte sich allerdings nicht. Wir, zwei ältere Kolleginnen coachen sie seitdem für Gespräche mit Abteilungsleitung. Der allerdings untersagt ihr, Inhalte aus den Gesprächen an uns weiterzugeben. Und mit der Bitte auf Schweigepflicht, wir sind Sizp@ds an Schulen, die Schweigepflicht bezieht sich bei uns auf den Schutz von Schülern, Eltern und Klienten, der ja hier nicht zum Tragen kommt. Kann ein Vorgesetzter das von seiner Mitarbeiterin verlangen, sich keinen fachlichen Rat von uns als Kolleginnen zu holen.
:???:

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11 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17355 Beiträge, 6464x hilfreich)

//// Kann ein Vorgesetzter das von seiner Mitarbeiterin verlangen, sich keinen fachlichen Rat von uns als Kolleginnen zu holen.

Das ganz gewiss nicht. Eine andere Frage ist, ob der AL ihr auferlegen kann/darf, keinerlei Inhalte aus den Gesprächen weiterzugeben, also absolutes Schweigegebot aufzuerlegen. Da habe ich auch Zweifel, denn über eigene Belange zu reden, kann der AL kaum verbieten.
Bedeutsam könnte auch sein, welche Ziele der AL mit den Gesprächen verfolgt, abgesehen davon, dass er gewiss 'Ruhe im Karton' haben möchte.
Allerdings : welchen Sinn haben diese Gesprächen der Kollegin mit dem AL, wenn sich nichts ändert und der AL allem Anschein nach Teil des Problems ist oder sein könnte?
Wenn das schon derart lange währt - wieso holt ihr nicht BR/PR mit ins Boot? Und führt die Kollegin wenigstens ein Mobbing-Tagebuch?

Randbemerkung: Solche Strukturen funktionieren am besten unter dem Mäntelchen des Schweigens und der Verschwiegenheit. Schon deshalb dürfte es zielführend sein, diesen Kreis aufzubrechen.

-- Editiert von blaubär+ am 19.01.2021 13:03

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#2
 Von 
Anami
Status:
Unbeschreiblich
(31925 Beiträge, 5624x hilfreich)

Zitat (von Anti-Rassismus-Queen):
Wir, zwei ältere Kolleginnen coachen sie seitdem für Gespräche mit Abteilungsleitung.
Dürft ihr überhaupt Kollegen coachen? Wieso muss die junge K. sich gegen den *Chef* verteidigen? Glaubt der ihr nicht?
Zitat (von Anti-Rassismus-Queen):
Übergriffe einer Kollegin verbaler Art
Dann sollte man doch eher diese Kollegin mal *coachen*.
Zitat (von Anti-Rassismus-Queen):
Und mit der Bitte auf Schweigepflicht, wir sind Sizp@ds an Schulen, die Schweigepflicht bezieht sich bei uns auf den Schutz von Schülern, Eltern und Klienten, der ja hier nicht zum Tragen kommt.
Wenn es eine Bitte ist, muss man die nicht erfüllen.

Für mich geht hier einiges durcheinander. Ich lese:
Übergriffe verbaler Art und fachlichen Rat von euch holen und wir coachen die Kollegin.

Die Kollegin darf sich gern Rat holen. Sie darf ganz gewiss auch mit anderen über die Gespräche sprechen.
Oder hat die junge K. etwas unterschrieben, das das verbietet?
Immerhin hat sie euch schon gesagt, dass sie nicht mit euch darüber sprechen dürfe, oder?

Signatur:

Ich schreibe hier nur meine Meinung.

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#3
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38340 Beiträge, 13980x hilfreich)

Ich teile die Bedenken von Anami. Es geht die Mitarbeiter im Prinzip nichts an, und es ist mit Sicherheit nicht ihre Aufgabe, während der Arbeitszeit eine andere Mitarbeiterin zu coachen. Es gibt im Zweifel einen Betriebsrat, den die Betroffene zur Unterstützung auch bei den Besprechungen mit dem AL dabei haben kann. Das wäre der korrekte Weg. Ganz sicherlich besteht hier keine Verschwiegenheitsverpflichtung wie etwa die eines Anwalts. Aber, inwieweit 4-Augengespräche, die möglicherweise den Betriebsfrieden stören, weiter getragen werden sollten, ganz ehrlich, ich habe da erhebliche Bedenken. Vielleicht will die Betroffene auch einfach nicht gecoacht werden?

wirdwerden

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#4
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17355 Beiträge, 6464x hilfreich)

Welche Wendungen Erörterungen doch manchmal nehmen!
Ich hatte dem 'Coachen' gar nicht dieses Gewicht und diese formale Bedeutung beigemessen. Allerdings könnte sich anti-rassissmus-queen dazu noch äußern, ob echtes und formales Coachen gemeint ist oder vll. doch eher ein allgemeines 'unter die Fittiche nehmen' einer jüngeren Kollegin, die von einer anderen angefeindet wird.

Mir macht ja eher die Dauer des Konflikts Sorgen. Das geht ja wohl schon jahrelang so.
Und anscheinend läuft es zudem so, dass man versucht, die angegriffene Kollegin zu stabilisieren, dass aber die aggressive Kollegin doch eher unbehelligt bleibt. Seltsam.

Wirdwerden spricht noch einen anderen Punkt an: 'Helfen' kann man nur, wenn der andere Hilfe auch will. Dieses jahrelange Auf-der-Stelle-Treten kann nicht wirklich gut sein.

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#5
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38340 Beiträge, 13980x hilfreich)

Blaubär, dafür sind ja die Diskussionen hier da. Was mich nachdenklich stimmt, zu allem anderen, das ist, was da während der Arbeitszeit so passiert. Das geht doch letztlich gar nicht. Betriebsrat, dringend als Anlaufadresse empfohlen, denn dafür ist der da. Und private Therapie während der Arbeitszeit, das geht gar nicht. Auch im Interesse der Betroffenen nicht. Stellt das ein, bedrängt die Betroffene nicht mehr, bringt sie nicht in Problemsituationen, das geht doch nun wirklich nicht. Okay, es ist gut gemeint. Aber das gute Motiv ist doch kein Freibrief.

wirdwerden

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#6
 Von 
Harry van Sell
Status:
Unbeschreiblich
(119423 Beiträge, 39725x hilfreich)

Zitat (von Anti-Rassismus-Queen):
wir sind Sizp@ds an Schulen

Bitte was? Was soll das sein?


Signatur:

Meine persönliche Meinung/Interpretation!
Im übrigen verweise ich auf § 675 Abs. 2 BGB

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#7
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17355 Beiträge, 6464x hilfreich)

# Sizp@ds

... ich vermute einen Schreibfehler Sozp@ds gleich Sozialpädagogen

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#8
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17355 Beiträge, 6464x hilfreich)

Wenn anti-rassissmus-queen und Kollegin 'Sozialpädagogen' sind, sollten sie mit Konzepten der Konfliktbewältigung vertraut sein.
Insofern wäre es gut, wenn sie sich zu den aufgeworfenen Themen äußerte.
Denn für die Kollegin, die verbal von einer anderen Kollegin attackiert wird, ist ja noch nicht viel gewonnen, auch wenn es geboten ist, die eigenen Rolle in der Sache zu hinterfragen.

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#9
 Von 
wirdwerden
Status:
Unbeschreiblich
(38340 Beiträge, 13980x hilfreich)

Blaubär, ich tu mich immer noch schwer mit der offiziellen Funktion, die da die Fragestellerin und ihre Kollegin haben. In diesem Fall, bei dieser Problematik.

wirdwerden

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#10
 Von 
blaubär+
Status:
Weiser
(17355 Beiträge, 6464x hilfreich)

@wirdwerden
Die Frage "was macht ihr da, was ist eure Funktion in dem Konflikt" ist ja vollkommen berechtigt und hochinteressant. Deswegen wäre eine Weiterführung in dieser Frage ja durchaus von Interesse. Hier steht ja nach wie vor dieser Begriff coachen im Raum - der kann in der Tat was Offizielles und Geregeltes bedeuten, oder eben im allgemein sprachlichen Gebrauch eine informelle Solidarität mit und Unterstützung dieser Kollegin, die so unter Druck ist.

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#11
 Von 
spatenklopper
Status:
Gelehrter
(10633 Beiträge, 4199x hilfreich)

Zitat (von wirdwerden):
Stellt das ein, bedrängt die Betroffene nicht mehr,


Ich konnte bisher nicht lesen, dass die junge Kollegin dazu genötigt wurde, es soll doch auch tatsächlich noch Menschen geben, die Hilfe bei Arbeitskollegen von sich aus suchen.
Und es muss doch auch keinesfalls während der Arbeitszeit passieren, in Pausen passiert so manches.

Wo ich euch aber Recht geben muss, ist dass die "Bemühungen" bisher offensichtlich ziemlich fruchtlos waren und es wohl an der Zeit ist, 1-2 Etagen über dem Abteilungsleiter anzusetzen.

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