Moin!
Vorab erst einmal vielen Dank im Vorau fürs Durchlesen und ggf. Beantworten!
Ich habe Mitte diesen Jahres etwas über eBay aus Japan bestellt. Das ganze kam mit FedEx, die haben von sich aus die Zollgebühren ausgelegt und mir eine Rechnung mit in das Paket gepackt, die für mich am Anfang nicht als Rechnung ersichtlich war.
Die Fälligkeit der "Rechnung" über 23,37€ ist betitelt auf "Nach Erhalt".
Das Versanddatum war der 10.07.2021, das Rechnungsdatum der 15.07.2021, entsprechend kam das Paket in diesem Zeitraum an.
Nun ist mein Problem, dass mir am 22.09.2021 die LIQUIDA Inkasso GmbH (Partner von FedEx) ein Schreiben geschickt hat. Insgesamt verlangen sie sage und schreibe 107,71€.
Da ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, worum es überhaupt geht, bat ich um Klärung mit FedEx, da ich ja die Versandkosten für das Produkt an den Händler gezahlt hatte (ähnlicher Betrag bei Währungsumrechnung, daher die Verwechslung damit).
Mittlerweile hat mit LIQUIDA nun ein weiteres mal geschrieben und deutlich gemacht, dass bei Nicht-Zahlung das Gericht eingeschaltet wird. Sie haben mir mit dem Schreiben aber NUR die Rechnung zukommen lassen und ihre Forderung, NICHT jedoch eine etwaige Mahnung. Die erste Mahnung wurde also von LIQUIDA durchgeführt und bereits vor der Mahnung der Sachverhalt an das Inkassobüro übergeben.
In der Forderung aufgeführt sind tabellarisch klar getrennt...
15.07.2021 Speditionskosten (Hauptforderung) von 23,37€
16.09.2021 Mahnkosten 7,50€
22.09.2021 1. Mahnung 76,44€
... Welche sich ergibt aus 1,30 Geschäftsgebührt gem. [...] i.H.v. 63,70€ und einer Post- und Telekommunikationsentgeltpauschale von 12,74€
Ich habe von FedEx selbst nie eine Mahnung erhalten. Das war das erste Schreiben, welches ich zu diesem Vorgang jemals erhalten habe und sie warten direkt mit einem Inkassobüro und dessen Geschäftsgebühren auf. Eine Kommunikation mit dem Unternehmen ist quasi nicht möglich, da nur Standardtexte als Antworten kommen.
In wie weit ist es sinnvoll sich hier zu wehren, was meint Ihr? Wie schätzt Ihr die Lage in dem Falle ein?
Und meint ihr es ist gerechtfertigt hier direkt ein Inkassobüro einzuschalten und für die erste Mahnung eine solche Summe zu verlangen, auch wenn auf der Rechnung und in den AGB ein "sofort fällig" steht?
Ich bedanke mich ganz herzlich schon einmal für Eure Antworten!
LG
LIQUIDA und FedEx
Post vom Inkassobüro?
Post vom Inkassobüro?
Zitat:Die Fälligkeit der "Rechnung" über 23,37€ ist betitelt auf "Nach Erhalt".
Zahle diese EUR 23,37 mit dem folgenden Zusatz im Überweisungszweck "NUR HAUPTFORDERUNG" jetzt an Fedex.
Mit Liquida würde ich nicht weiter kommunizieren.
Einem gerichtlichen Mahnbescheid, der zur besten Urlaubszeit kommt, müssten Sie mit einem Kreuz einfach nur widersprechen.
Die rechtliche Grundlage für einen Schufa-Eintrag etc. sehe ich nicht, da Sie nie einen Vertrag mit Fedex eingegangen sind.
@vundaal76
Herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort!
Die Bezahlung der Hauptforderung nehme ich dann direkt an FedEx vor, nicht an das von LIQUIDA angegebene Konto, korrekt?
Und sollte ich ggf. fünf oder zehn Euro als "Verzugsentschädigung" mit überweisen oder generell ausschließlich die Hauptforderung?
LG
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Zitat:Und sollte ich ggf. fünf oder zehn Euro als "Verzugsentschädigung" mit überweisen oder generell ausschließlich die Hauptforderung?
Nur die Hauptforderung!
ZitatDas ganze kam mit FedEx, die haben von sich aus die Zollgebühren ausgelegt und mir eine Rechnung mit in das Paket gepackt, die für mich am Anfang nicht als Rechnung ersichtlich war. :
Es gab also gar keinen Auftrag an FedEx da was zu machen?
Dann gibt gar keinen Grund irgendwas an irgendwen zu zahlen. Denn bei Erbringung sonstiger Leistungen durch einen Unternehmer an den Verbraucher wird ein Anspruch gegen den Verbraucher nicht begründet, wenn der Verbraucher die sonstigen Leistungen nicht bestellt hat.
Im Gegenteil, gegen das Inkasso besteht sogar der Verdacht der Straftat des Betruges.
Ich würde daher rein gar nichts zahlen und FedEx und dem Inkasso was entsprechendes Schreiben.
Zitat:Es gab also gar keinen Auftrag an FedEx da was zu machen?
Strenggenommen haben Sie Recht.
Allerdings hat Fedex hier eine Dienstleistung erbracht, die dem Empfänger viel Rennerei und Ärger mit dem Zoll erspart hat. Insofern sehe ich das als "fair" an, diese Hauptforderung zu zahlen. Vielleicht würde ich in den Überweisungszweck zusätzlich zu "NUR HAUPTFORDERUNG" auch noch "UNTER VORBEHALT" schreiben.
Klar, den Inkassounfug würde ich nichts zahlen.
ZitatInsofern sehe ich das als "fair" an, diese Hauptforderung zu zahlen. :
Ok, das ist natürlich ein Punkt der sinnvoll ist, in die Überlegung mit einzubeziehen.
ZitatAllerdings hat Fedex hier eine Dienstleistung erbracht, die dem Empfänger viel Rennerei und Ärger mit dem Zoll erspart hat. :
Dann dürfen sie das meinetwegen gerne ihrem Vertragspartner in Rechnung stellen. Ich sehe nicht, wodurch hier der Empfänger plötzlich Vertragspartner des Logistikers wird, wo es doch sonst immer heisst "nur der Auftraggeber ist Vertragspartner". Zumal ja auch der Empfänger weder ein Angebot hatte noch überhaupt Gelegenheit dieses Angebot abzulehnen (mangels Vertragsinhalten kein Vertrag).
Zitat:Es gab also gar keinen Auftrag an FedEx da was zu machen?
GELÖSCHT
-- Editiert von Moderator am 01.12.2021 17:53
Ich habe die Hauptforderung nun bezahlt.
Sollte ich das dem Inkassounternehmen auch noch mitteilen, oder die einfach auflaufen lassen und abwarten?
Besteht für FedEx jetzt eigentlich die Pflicht, dem Inkassounternehmen die Zahlung mitzuteilen?
Und tausend Dank für Eure hilfreichen Antworten!
Zitat:Sollte ich das dem Inkassounternehmen auch noch mitteilen, oder die einfach auflaufen lassen und abwarten?
Das Papier der Inkassounternehmen können Sie als kostenfreies Klopapier nutzen. Ansonsten müssten Sie nur einem gerichtlichen Mahnbescheid (gelber Umschlag) mit einem einfachen Kreuz widersprechen.
Zitat:Besteht für FedEx jetzt eigentlich die Pflicht, dem Inkassounternehmen die Zahlung mitzuteilen?
Dann Innenverhältnis FedEx und Liquida kann Ihnen herzlichst egal sein.
-- Editiert von vundaal76 am 02.12.2021 16:24
Immer schön auch noch eine Anfrage nach Art. 15 DSGVO an das Inkassounternehmen stellen. Dazu kann ein Musterschreiben der Verbraucherzentrale verwendet werden. Diese Anfrage verursacht Aufwand und Kosten, die in der Regel höher sind als die geltend gemachten Inkassokosten. Zudem können die erhaltenen Informationen Aufschluss darüber geben, wie die Forderung zustande gekommen ist.
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