Hallo zusammen,
meine Bewährung ist am 20.06.23 abgelaufen. Bis dato habe ich keinen Straferlass erhalten. Neue Ermittlungen/Anzeigen etc. sind mir nicht bekannt und ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen.
Dennoch mache ich mir natürlich Gedanken, warum kein Schreiben vom Gericht kommt. Seit der ganzen Sache (Verurteilung etc.) hat sich bei mir eine Psychose entwickelt, die ich eigentlich behandeln sollte (traue mich aber nicht darüber zu sprechen). Des Weiteren ist mir natürlich auch bewusst, dass ich selbst an meiner Situation Schuld bin. Trotzdem ist das natürlich für mich aktuell eine große Belastung, dass kein Schreiben kommt.
Nun meine Frage: ist es normal, dass man länger auf diesen Erlass warten muss? Soll ich vielleicht selbst tätig werden und beim Gericht nachfragen?
Danke für eure Antworten.
Keinen Straferlass erhalten
Notfall oder generelle Fragen?
Notfall oder generelle Fragen?



ist es normal, dass man länger auf diesen Erlass warten muss? Absolut.
Soll ich vielleicht selbst tätig werden und beim Gericht nachfragen? Ja - das könnte den Vorgang beschleunigen.
Dem Vorredner pflichte ich durchweg bei.
Hierzu sollte man versuchen, die Kraft aufzubringen, um über seinen eigenen Schatten zu springen - gerade wenn man bereits selbst konkretes Krankheitsbild wahrnimmt. Unabhängig davon, ob man sich sich wg. der Psychose an sich oder des abgestraften Deliktes geniert, so kann man heutzutage recht einfach nach passenden Psychotherapeuten mit entsprechenden Schwerpunkten Ausschau halten. Zu diesem Schritt rate ich übrigens lieber heute als morgen, da gerade in dieser Form "spezialisierte" Therapieangebote rglm. mit einer gewissen Wartezeit einhergehen, d.h. sich erst zu bemühen, sobald es lebenseinschränkend wird, ist meist zu spät.ZitatSeit der ganzen Sache (Verurteilung etc.) hat sich bei mir eine Psychose entwickelt, die ich eigentlich behandeln sollte (traue mich aber nicht darüber zu sprechen). :
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Bezüglich der Berhandlung der Psychose:
Es ist sehr glücklich und spricht nur für Sie, dass Sie die Anzeichen für ein entsprechendes Störungsbild selbst erkannt haben. Das war schon der erste und wichtigste Schritt. Diesen ersten Punktsieg könnten Sie zu einem ganzen Siegeszug werden lassen!
Die Angst vor einer Behandlung würde ich Ihnen gerne nehmen. Im Zweifelsfall ist diese Behandlung auch ganz anders und viel angenehmer als Sie das vielleicht befürchten. Der nächste Schritt ist nur ganz klein, ganz gefahrlos und ganz unverbindlich.
Sprechen Sie vielleicht einfach Ihren Hausarzt oder einen sonstigen Arzt (Neurologe, Internist, ...) auf das Problem an. Im Internet, telefonisch und je nach ihrem Wohnort vielleicht auch in Präsenz gibt es durchaus auch erste Anlaufstellen ("Wegweiser") die evenso seriös sind und ganz anonym in Anspruch genommen werden können.
Oder Sie vereinbaren einfach direkt einen Teemin bei der "Psychotherapeutischen Sprechstunde" bei einem psychologischen Psyvhotherapeuten ihrer Wahl (sofern dieser eine Krankenkassen-Zulassung hat). Anders als Termine für die eigentliche Therapie können Sie ao einen Termin vergleichsweise schnell bekommen. Solche Termine kann Ihnen vielleicht auch Ihre Krankenkasse vermitteln, notfalls macht das die 116-117. Den Therapeuten können Sie ganz nach Ihrem Belieben sowohl nach Alter als auch nach Geschlecht (oder auch gabz einfach nach dessen "Nase" oder Ihrem Bauchgefühl) auswählen. ne können Sie mir zur der gesamten Angelegenheit auch eine PN senden.
Bei einem Termin in der Sprechstunde geht es dann ebenhalt noch nicht um eine Therapie und Sie müssen auch noch lange nichts über die Psychose selbst berichten. Bei diesem Termin können Sie den Therapeuten kennenlernen und sich einen Eindruck verschaffen. Der Therapeut schafft es womöglich direkt auch, Ihre Hemmungen vor weiteren Terminen abzubauen. Dass Sie solche Hemmungen empfinden, das glaubt Ihnen wohl jeder gerne und kann es nachvollziehen. Therapeuten sind aber Fachleute. Zum einen sind diese absolut zur Verschwiegenheit verpflichtet und halten diese Verschwiegenheitspflicht auch ein, würden sich andererseits strafbar machen und den Verlust ihrer Zulassung riskieren. Zum anderen erstreckt sich die Fachkompetenz auch darauf, Ihnen die Angelegenheit so einfach wie möglich zu machen. Den Therapeuten ist klar, dass es Ihnen (wie jedem anderen auch) nicht leicht fallen dürfte, sich einem Therapeuten anzuvertrauen und über die Problematik zu sprechen. Auch damit haben diese Fachleute schon viel Erfahrung.
Ich vermute, dass Sie davon sehr profitieren könnten. In einem Jahr sind Sie bei einem Rückblick dann ganz sicher sehr froh darüber, den nächsten Schritt gewagt zu haben.
Zu der Frage nach dem Straferlass:
Machen Sie sich keinen Kopf. Der Straferlass ist eine sichere Sache, nur noch einw reine Formalie und wird ganz sicher kommen. Die Justiz ist leider überlastet. Und im Normalfall ist eine Angelegenheit wie Ihre, gerade jetzt wo diese eigentlich soqieso schon endgültig erledigt ist, gabz einfach nicht dringend. Gerade qeil es es nur noch eine reine Formalie ist, kann diese Sache noch weiter warten. So sieht es jedenfalls die Justiz und kümmert sich daher lieber um die drigenden Sachen, bei denen jemand (möglicherweise zu Unrecht) in Untersuchungshaft sitzt oder schweißgebadet auf seine Verhandlung und das Urteil wartet.
Vor diesem Hintergrund (und im Interesse der Allgemeinheit?) sehe ich es dann übrigens auch etwas anders als meine Vorredner. Die "Erinnerung" an die Justiz ist nicht erforderlich. Sie können Sie Sache ab sofort als abgeschlossen betrachten und auch Ihrem Kopf löschen.
Vielen Dank für die Antworten und die Tipps.
Das ich in Sachen Psychose tätig werden muss, ist mir bewusst. Bloß über seinen eigenen Schatten springen und etwas dagegen tun - das fällt mir ehrlich gesagt noch sehr schwer. Bereits seit drei Jahren haben sich Panikattacken, Angst- und Schlafstörungen nach und nach entwickelt. Es vergeht kaum ein Tag, wo ich mal nicht an diese ganze Sache denke oder mich selbst daran erinnere. Selbst im Urlaub wache ich teilweise schweißgebadet auf. Wie man merkt, hat die Strafe bei mir wirklich gefruchtet - vielleicht sogar mehr, als von der Justiz angedacht.
Ich hoffe einfach, dass die Sache bald erledigt ist (und der Straferlass per Post bald kommt) und ich auch hoffentlich psychisch irgendwie damit abschließen kann. Es ist jedenfalls für mich eine Lehre fürs Leben.
Das müsste eigentlich Anlass genug sein, um sich um professionelle Hilfe zu bemühen. Auch ein Verurteilter, der seine Strafe verbüßt, hat das Recht auf ein glückliches Leben. Und wenn man sich einem Laienforum voller Fremder offenbaren kann, so gelingt einem das ggü. einem fremden Fachkundigen (auch in persona) tatsächlich wesentlich leichter als erwartet, gerade da man dabei nichts zu verlieren hat. Bereits drei Jahre verlorene Lebensfreude (die man nicht reklamieren können wird) sprechen dafür.ZitatEs vergeht kaum ein Tag, wo ich mal nicht an diese ganze Sache denke oder mich selbst daran erinnere. Selbst im Urlaub wache ich teilweise schweißgebadet auf. :
Aufgrund meiner bescheidenen, laienhaften Erfahrung gerade in bestimmten Deliktsfeldern, die in der Nebenwirkung (und übrigens nicht selten auch taterleichternd) überproportional häufig mit den o.a. Beeinträchtigungen einhergehen, möchte ich gerne noch einen Versuch zum Verständnis wagen.
So einfach ist das überwiegend nicht. Wenn man von dem denkbar einfachen Fall einer Traumatisierung (durch Verurteilung, häufiger übrigens: HD, ED-Behandlung, Situation in der HV, Folgekonfrontation mit weiteren Behörden usw.) ausgeht, so lässt sich ein Krankheitsbild nicht angesichts eines förmlichen Straferlasses heilen - wie soll das funktionieren?ZitatIch hoffe einfach, dass die Sache bald erledigt ist (und der Straferlass per Post bald kommt) und ich auch hoffentlich psychisch irgendwie damit abschließen kann. :
Ich bin mir nicht sicher, dass es tatsächlich darum geht. Wenn die Rechtsfolgen lauten: "Es passiert nichts und läuft alles weiter wie bisher, wenn man sich einfach an ein paar Regeln hält.", so beeindruckt weniger das Urteil den geneigten Angeklagten, sondern der Eindruck, den er bis dahin im Rahmen des Strafverfahrens gewonnen hat. Ich lasse mich natürlich immer gerne überraschen.ZitatWie man merkt, hat die Strafe bei mir wirklich gefruchtet - vielleicht sogar mehr, als von der Justiz angedacht. :
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