Hallo zusammen,
folgender Sachverhalt: Mein Vater ist der Vertragseigentümer eines alten o2-Vertrages (von 2011). Ich nutze aktuell diesen Vertrag und überweise meinem Vater die monatlichen Kosten.
Am 8.August 2017 wurde ich von einem o2-Mitarbeiter zu einer Vertragsverlängerung bzw. Vertragsänderung angerufen. Dieser hat mich darauf hingewiesen, dass der Vertag aktuell veraltet ist und die monatlichen Kosten von 20 Euro auf 15 reduziert werden könnten, inklusive 2GB Datenvolumen mehr.
Ich war direkt etwas skeptisch, weshalb ein o2-Mitarbeiter mich deshalb anruft und meine Vertragskosten verringern möchte. Laut meinem damaligen Gesprächspartner würde sich die Mindestvertragslaufzeit auf 24 Monate erhöhen, womit ich in dem Augenblick kein Problem hatte.
Nach mehrmaligen Hinweisen darauf, dass ich nicht der Vertragseigentümer bin, sondern mein Vater, meinte der o2-Mitarbeiter, dass mein Vater ein Schreiben über die Vertragsänderung erhält, welches er schriftlich bestätigen muss.
Die monatliche Kostenreduzierung von 20 auf 15 Euro und 2GB mehr Datenvolumen haben mich dazu bewegen lassen, der Vertragsänderung mit der Bedingung zuzustimmen, dass mein Vater das ganze noch schriftlich bestätigen soll. Der o2-Mitarbeiter am Telefon meinte, dass wäre alles kein Problem.
Kurz darauf kam ein Brief zu meinem Vater nach Hause über die Vertragsänderung und die Reduzierung der monatlichen Kosten auf 15 Euro, dieser Betrag wurde Ende August auch von dem Konto meines Vaters von o2 abgebucht.
Bis heute kam kein Schreiben an den Vertragseigentümer, meinen Vater, welchem dieser hätte zustimmen müssen/sollen!
Heute am kam jedoch ein Brief vom 21.September von o2 mit einer Rechnung über 82€ für den Zeitraum von 8.8 bis 31.8.2017 und die angebliche Kostenreduzierung hat sich als absolute Abzocke herausgestellt.
Mir wurde am Telefon eine o2 Business-Flat-XL für monatlich 57 Euro, ein LTE Data Pack 3 für 16 Euro und eine SMS Flat für 9 Euro angdreht. Über dieses Kostenmodell wurde ich am Telefon nicht informiert, der Begriff "o2 Business-Flat-XL" wurde nicht erwähnt und mein Vater als Vertragseigentümer hat dies nicht schriftlich oder mündlich bestätigt, sondern ich als Dritter mit dem Hinweis, dass ich nicht der Vertragseigentümer bin.
Wie komme ich aus dieser Sache wieder raus? Knapp 100 Euro für einen Handy-Vertrag kann ich monatlich nicht bezahlen. Kann ich als Dritter einer Vertragsänderung überhaupt zustimmen? Wie gehe ich nun am besten vor? Zahlungen einstellen?
Es kann doch nicht sein, dass Dritte Verträge verlängern oder ändern können, welche ihnen gar nicht gehören?
Meine Lehre aus der Aktion habe ich definitiv schon gezogen, nie wieder Verträge via Telefon abschließen.
Vielen Danke schon mal!
-- Editier von TylerDurden23 am 21.09.2017 09:03
o2 Mobilfunkvertrag meines Vaters via Telefon verlängert - Abzocke
Fragen zu einem Vertrag oder Klauseln?
Fragen zu einem Vertrag oder Klauseln?



Zitat:Kann ich als Dritter einer Vertragsänderung überhaupt zustimmen?
Schwierig. Man könnte argumentieren, dass du von deinem Vater bevollmächtigt warst. Auf dieser Ebene würde ich gar nicht erst anfangen zu diskutieren.
Zitat:Zahlungen einstellen?
Kommt drauf an, worauf man aus ist. Ich würde hier einmalig dem Unfug widersprechen und exakt das bezahlen, was laut Vertrag vereinbart war (die 15€) und vor allem: Was auch schriftlich so bestätigt wurde. Darüber hinaus würde ich hier Strafanzeige wegen Betruges erstatten gegen den unbekannten Telefon-Agenten, der sich illegal wohl Provisionen mittels vorsätzlicher Täuschung abgegriffen hat.
Dem Unternehmen würde ich folgendes schreiben: "Wertes Telekommunikationsunternehmen. Ich bestreite, jemals einen diese ganzen Business-Tarife, SMS-Flat und ähnliches abgeschlossen zu haben. Mir wurde am Telefon eindeutig eine Reduzierung des Monats-Grundpreises von 20€ auf 15€ versprochen und genau das wurde meinem Vater als Vertragspartner auch schriftlich bestätigt. Ich bestehe auf einer Erfüllung genau dieses telefonischen und schriftlichen Versprechens. Im übrigen war ich bei der Polizei und habe gegen den Telefon-Agenten Strafanzeige wegen Betruges erstattet. Ich gehe davon aus, dass sie der Staatsanwaltschaft zuarbeiten und das Original-Gespräch vorlegen, so dass der Telefon-Agent strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden kann."
Damit sind die Fronten klar. Am Ende müssten die ja beweisen, dass du wirklich so einen Vertrag abgeschlossen hast. Das werden sie nicht können. Ob aus der Anzeige etwas wird, sei dahin gestellt.
Das Schlimmste, was dir passieren kann ist doch, dass die dir alles sperren, weil du nur 15€ bezahlst. Ich würde in dem Moment, wo gesperrt wird, direkt fristlos wegen Leistungsverweigerung kündigen. Und dann? O2 müsste das Geld einklagen und dann das Telefongespräch als Beweis vorlegen...
Ich habe vor einigen Jahren übrigens mal folgendes gemacht: Bei jedem Angebot deutlich ein "Ich würde das alles gerne schriftlich haben, dann unterschreibe ich" gesagt und dann kam natürlich nie etwas. Dann habe ich den Spaß gemacht, die Call-Center zurück zu rufen und immer wieder nach den Angeboten und der schriftlichen Bestätigung gefragt. Das war insofern lustig als oft ein "Solche Angebote gibt es nicht" zurückkam. Ich habe freundlich aber bestimmt auf den schriftlichen Stellungnahmen bestanden, wieso solche Dinge versprochen werden, wenn es sie nicht gibt. Habe auch die Unternehmen per Mail mehrfach gelöchert.
Die Mühe hat sich gelohnt. Seit Jahren erhalte ich auch bei Kündigungen exakt 0 Telefonanrufe für Kundenrückgewinnung und ähnlichen Quatsch. Ich bin offenbar überall auf Blacklisten gelandet nach dem Motto "Lohnt nicht, lässt sich nicht verarschen."
-- Editiert von mepeisen am 21.09.2017 10:47
ZitatMir wurde am Telefon eine o2 Business-Flat-XL für monatlich 57 Euro, ein LTE Data Pack 3 für 16 Euro und eine SMS Flat für 9 Euro angdreht. Über dieses Kostenmodell wurde ich am Telefon nicht informiert, der Begriff "o2 Business-Flat-XL" wurde nicht erwähnt und mein Vater als Vertragseigentümer hat dies nicht schriftlich oder mündlich bestätigt, sondern ich als Dritter mit dem Hinweis, dass ich nicht der Vertragseigentümer bin. :
Das widerspricht aber nun eklatant dem hier:
ZitatKurz darauf kam ein Brief zu meinem Vater nach Hause über die Vertragsänderung und die Reduzierung der monatlichen Kosten auf 15 Euro, :
Wie kommt es dann, das daplötzlich die ganzen Pakete in der Rechnung stehen.
Da würde ich doch mal fordem sie sollten den bestätigten Vertrag erfüllen.
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Business -Tarif bedeutet gewerblich und ohne Welpenschutz.
Daher wrd es wesentlich schwieriger. Der Vertragsinhaber kann hier vermutlich nur noch einen Tarifwechsel abstreiten.
ZitatBusiness -Tarif bedeutet gewerblich und ohne Welpenschutz. :
Nur wenn es kein Verbraucher ist.
O² verpasst anscheinend auch gerne mal Privatkunden einen Business -Tarif ...
Korrekt, ahne nur Schlimmes von wegen Papa (als GK) an Tochter weitergegeben und so ...
Aber Harry hat insofern Recht, das man dies und die Frage eines Widerrufes prüfen könnte.
Egal ob gewerblich oder nicht. O2 muss in beiden Fällen beweisen, dass man wirklich den Vertrag so abgeschlossen hat. Und sie müssen in beiden Fällen erst mal plausibel erklären, warum sie in der Auftragsbestätigung die Reduzierung auf 15€ bestätigen und den Rest einfach verschweigen.
Das alles würde für mich nur Sinn ergeben, wenn dieser ganze teure Mist ein Zusatzvertrag wäre (!). Also ein Zweitvertrag neben dem ersten. Und da muss dann erst recht erst mal von O2 bewiesen werden, dass der wirksam zustande kam.
Auch gegenüber Gewerbekunden hat O2 erst mal keine Narrenfreiheit, einfach ohne Bestätigung Zusatzverträge anzudrehen.
Auf so Dinge wie "Wer hat die Vollmacht" oder "Gibt es eine Möglichkeit des Widerrufs" würde ich gar nicht erst rumreiten. Von Anfang an den Vertragsschluss selbst abstreiten und dann hat O2 im Normalfall keine Lust mehr, das gerichtlich zu verfolgen. Warum? Die wissen selbst, dass immer wieder Betrug begangen wird durch Callcenter, die Provisionen mit so einem Mist abgreifen wollen. Und die wollen ganz sicher nicht, dass so etwas ständig vor Gericht landet. Dazu verdienen sie an den paar Kunden, die sich nicht gut wehren, viel zu viel.
-- Editiert von mepeisen am 21.09.2017 17:28
Vielen Dank für die Antworten!
Das Schreiben vom 8.August lautet folgendermaßen:
Ihre Vertragsverlängerung
"Sehr geehrter Herr XX,
vielen Dank für Ihren Auftrag.
Schön, dass Sie weiterhin Kunde von o2 bleiben. So profitieren Sie auch in Zukunft von o2 als integriertem Telekommunikationsanbieter.
Die Laufzeit Ihres Vertrages haben wir um weitere 24 Monate verlängert. Eine genaue Übersicht Ihrer aktuellen Vertragsdaten liegt diesem Schreiben bei.
Außerdem haben wir den gewünschten Tarifwechsel für Sie vorgenommen.
Wir bedanken uns für Ihre Vertrauen und freuen uns auf eine weiterhin partnerschaftliche Geschäftsbeziehung.
Freundliche Grüße
Ihr Business Team von o2
Tarif NEU: YOUbiläumstarif o2 Business 15
Datum Vertragsverlängerung: 8. August 2017"
Ich habe eben bei der Servicehotline angerufen. Dem Callcenter-Mitarbeiter habe ich den Fall geschildert. Dieser hat mir recht gegeben (er war verdächtig kooperativ) und hat ein Ticket für mich eröffnet. Habe eben noch eine Mail mit der Ticketnummer erstellt. Laut meinem Gesprächspartner dauert die Bearbeitung des Tickets 10-14 Tage.
Kann ich noch weitere Schritte einleiten? In der E-Mail habe ich Eure Vorschläge untergebracht. Ich habe aber das Gefühl, dass die Ticketbearbeitung und die Mail mich nicht wirklich weiter bringen werden.
Zitat:Kann ich noch weitere Schritte einleiten?
Wieso solltest du? Warte doch erst mal ab, wie die "Ticketbearbeitung" ausgeht. Auch wenn er dir telefonisch Recht gibt: Telefonate sind nichts wert, denn wenn er am Ende vor Gericht aussagen müsste, würde er sich garantiert an nichts mehr erinnern, statt seinem Arbeitgeber in den Rück zu fallen.
Der Spielball liegt bei denen und nicht bei dir.
Eine Frage wäre insgesamt noch wichtig: Hatte dein Vater vorher auch schon einen Business-Tarif? Ist er Geschäftskunde bei O2?
Nein, meines Wissens nach nicht!
Ich habe die Befürchtung, dass ich durch diese Bearbeitungszeit des Tickets irgendwelche (Kündigungs-)Fristen (die mir nirgendwo schriftlich oder mündlich mitgeteilt wurden) verpasse. Ist diese Befürchtung berechtigt?
ZitatDas Schreiben vom 8.August lautet folgendermaßen: :
Und was steht in dem Schreiben:
??ZitatKurz darauf kam ein Brief zu meinem Vater nach Hause über die Vertragsänderung und die Reduzierung der monatlichen Kosten auf 15 Euro :
Wie der Brief formuliert ist, steht doch in Schreiben #7.
Eine letzte Frage noch: Dem Schreiben lagen neue AGB bei? Vielleicht sogar AGB für Geschäftskunden oder ähnliches?
Zitat:Ich habe die Befürchtung, dass ich durch diese Bearbeitungszeit des Tickets irgendwelche (Kündigungs-)Fristen (die mir nirgendwo schriftlich oder mündlich mitgeteilt wurden) verpasse. Ist diese Befürchtung berechtigt?
Nein, du kündigst nichts und du widerrufst nichts. Du BESTREITEST, dass der Vertrag jemals so abgeschlossen wurde. Dafür gibt es keinerlei Fristen, die irgendwie gerissen werden könnten.
Zudem hast du deutlich gemacht, dass du bestreitest und es zählt nicht der Moment, wo O2 meint, den Mist bearbeiten zu wollen, sondern der Moment, wo man bestreitet. Also im Zweifel das Erstelldatum des Tickets.
ZitatWie der Brief formuliert ist, steht doch in Schreiben #7. :
Nö, da steht genau 0,0 bezüglich der Reduzierung der monatlichen Kosten auf 15 Euro.
ZitatO² verpasst anscheinend auch gerne mal Privatkunden einen Business -Tarif ... :
Eigentlich passiert da nichts ohne den Nachweis einer Gewerbeanmeldung.
OK, Harry, du hast recht. Aber nicht auf den zweiten Blick: Man nehme den genannten Tarif und suche damit per Google, lande damit auf dem Blog der O2, der genau diese 15€ verspricht:
https://blog.telefonica.de/2017/05/besondere-angebote-fuer-geschaeftskunden-zum-15-jaehrigen-o2-geburtstag-50-prozent-rabatt-auf-o2-free-business/
Ggf. mal ausdrucken bzw. Screenshot machen. Aber als Bestätigung passt das. Ich vermute mal, dass die beigelegten Vertragsdaten, die dort angesprochen sind, diese 15€ ebenfalls bestätigen.
Da sind auch keinerlei Fallstricke zu sehen. Zwar steht da eine kleine 1, aber die verweist, wenn man runter scrollt, nur auf eine andere Seite, wo das ebenfalls ohne Weiteres mit 15€ beworben wird.
-- Editiert von mepeisen am 26.09.2017 17:29
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