BKA warnt vor Anwerbung von Drogenkurieren

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Wieder einmal warnt das Bundeskriminalamt (BKA) deutsche Urlauber eindringlich vor Rauschgifthändlerorganisationen, die junge europäische Frauen als Schmuggler anwerben. Dies ergibt sich aus einer Pressemitteilung der Behörde und ist aufgrund der kommenden Sommerreisewelle brisant. Für den Rauschgiftschmuggel aus der Türkei, Südamerika und Asien werden gezielt junge Frauen angesprochen, vornehmlich von nigerianischen Tätergruppierungen. Als Anreiz für die Kurierinnen lockt eine hohe Belohnung und ein Gratisurlaub in der Sonne. Auch gehen spezielle Anwerber nicht selten Liebesbeziehungen zu den Frauen ein und veranlassen sie dann zu den Drogentransporten, erläutert das BKA.

Die angeworbenen Frauen werden über die eigentliche Ware oft im Unklaren gelassen, vielmehr gehen sie vom Schmuggel von Edelsteinen oder Passdokumenten aus. Auch die hohen Strafandrohungen, die in den einzelnen Ländern für den Schmuggel von Drogen drohen, werden ihnen verschwiegen. Zur Zeit erwarten z.B. eine 18 Jahre alte Deutsche in der Türkei bis zu 15 Jahre Haft in Izmir, da sie mit sechs Kilo Heroin festgenommen worden war.

Die Auftraggeber schmerzt der Verlust einer Kurierin wenig. So wurde in Brasilien kürzlich eine 18-Jährige mit zwei Kilo Kokain erwischt, nachdem die Polizei einen Hinweis von den Kokainlieferanten selbst erhalten hatte. Der Hinweis war sehr genau, mit Angaben des Aussehens und der exakten Kleidung der Kurierin. Es drängt sich der Verdacht auf, dass diese Frau "geopfert" wurde, um anderen eingesetzten Schmugglern das Passieren des Zolls zu erleichtern.

Die letzten Warnungen dieser Art erließ das BKA im Mai 1996 und Oktober 1999.