Rufschädigung durch Fake-Profile und Identitätsdiebstahl

Mehr zum Thema: Internetrecht, Computerrecht, Identitätsdiebstahl, Fake-Profile, Phishing, Online-Identität
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So können sich Betroffene wehren

Fake-Profile und Identitätsdiebstahl im Internet sind zunehmend verbreitete Phänomene, die für Betroffene gravierende Folgen haben können. Von Rufschädigung über finanzielle Verluste bis hin zu strafrechtlichen Konsequenzen: Wer in ein solches Szenario gerät, steht oft vor der Frage, wie er sich rechtlich wehren und vorbeugen kann.

Was sind Fake-Profile und Identitätsdiebstahl?

Fake-Profile sind Konten in sozialen Netzwerken oder Online-Plattformen, die mit einer falschen Identität erstellt wurden. Diese Identität kann komplett erfunden sein oder die Daten einer echten Person missbrauchen. Beim Identitätsdiebstahl werden persönliche Informationen wie Name, Fotos oder Kontodaten einer Person ohne deren Zustimmung verwendet, um beispielsweise Verträge abzuschließen, Kredite aufzunehmen oder Fake-Profile zu erstellen. Beide Szenarien können zu erheblichem Schaden führen.

Martin Jedwillat
Partner
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Rechtsanwalt
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18057 Rostock
Tel: 0381/36768101
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Mögliche rechtliche Folgen von Fake-Profilen und Identitätsdiebstahl

Die Erstellung von Fake-Profilen oder der Missbrauch von Identitäten kann in den verschiedensten Bereichen zu Problemen führen:

  1. Persönlichkeitsrecht: Die unautorisierte Verwendung von Bildern und Namen anderer Personen stellt eine Verletzung des Persönlichkeitsrechts dar. Genauso werden die eigenen Persönlichkeitsrechte oder die anderer durch üble Nachrede und Verleumdung verletzt.
  2. Urheberrecht: Werden Fotos oder andere kreative Inhalte einer Person ohne Zustimmung verwendet, kann dies urheberrechtliche Konsequenzen haben.
  3. Strafrecht: Identitätsdiebstahl und Rufschädigung sind zwar keine eigenen Straftatbestände, können aber als Betrug, Urkundenfälschung oder Beleidigung gewertet und entsprechend geahndet werden.

Wie können sich Betroffene wehren?

1.Beweise sichern

Bevor rechtliche Schritte eingeleitet werden, ist es wichtig, Beweise zu sammeln. Screenshots von Fake-Profilen, beleidigenden Beiträgen oder Nachrichten sollten mit Datum und URL dokumentiert werden. Je umfangreicher die Beweissammlung, desto stärker ist die rechtliche Grundlage.

2. Plattformbetreiber informieren

Viele soziale Netzwerke und Online-Plattformen bieten Meldefunktionen für Fake-Profile oder rechtswidrige Inhalte an. Nach einer Prüfung werden diese oft entfernt. Plattformen wie Facebook oder Instagram sind verpflichtet, rechtswidrige Inhalte nach Kenntnisnahme zu löschen.

3. Strafanzeige erstatten

Eine Strafanzeige kann bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft erstattet werden. Dabei sollte der Verdacht auf Identitätsdiebstahl, Betrug oder Beleidigung klar benannt werden. Eine Anzeige hilft nicht nur, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, sondern setzt auch ein Signal, dass solche Taten nicht toleriert werden. Zudem, wenn mit der gestohlenen Identität Straftaten begangen werden, ist die Meldung eines vorangegangenen Identitätsdiebstahls auch eine gute Absicherung.

4. Rechtsanwalt hinzuziehen

Ein Anwalt für Medien- und IT-Recht kann Betroffene dabei unterstützen, zivilrechtliche Ansprüche geltend zu machen, z. B. auf Schadensersatz oder Unterlassung. In komplexeren Fällen, insbesondere wenn die Täter im Ausland agieren, ist anwaltliche Hilfe oft unverzichtbar.

Auch gegenüber den Plattformen kann ein Anwalt Sie vertreten und ggf. eine Löschung der Fake-Profile erwirken, denn in vielen Fällen lassen sich die Personen hinter den  gefälschten Profilen nicht ermitteln.

Wie kann man sich vor Fake-Profilen und Identitätsdiebstahl schützen?

1. Datensparsamkeit

Veröffentlichen Sie in sozialen Netzwerken nur die notwendigsten Informationen. Achten Sie darauf, welche Daten Sie teilen und wer Zugriff darauf hat.

2. Starke Passwörter verwenden

Nutzen Sie für jeden Account individuelle und starke Passwörter. Passwortmanager können helfen, Passwörter sicher zu speichern und zu generieren.

3. Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)

Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung, wo immer möglich. Dadurch wird es deutlich schwerer, unberechtigt auf Ihre Konten zuzugreifen.

4. Regelmäßige Überprüfung der eigenen Daten

Suchmaschinen wie Google oder spezialisierte Dienste können genutzt werden, um nach der eigenen Identität im Internet zu suchen. Bei verdächtigen Treffern sollten Sie umgehend handeln.

5. Sensibilisierung für Phishing-Angriffe 

Seien Sie vorsichtig bei verdächtigen E-Mails oder Links, die nach persönlichen Informationen fragen. Diese können Teil eines Identitätsdiebstahls sein.

Fazit

Fake-Profile und Identitätsdiebstahl können erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben. Es ist daher wichtig, solche Vorfälle ernst zu nehmen, umgehend zu handeln und sich rechtlich zur Wehr zu setzen – am besten mit anwaltlicher Unterstützung. Gleichzeitig können präventive Maßnahmen dabei helfen, die eigene Identität zu schützen. Wer unsicher ist oder juristische Unterstützung benötigt, sollte nicht zögern, fachlichen Rat einzuholen.

Auch wir von advomare unterstützen Sie bei einem Identitätsdiebstahl – unseren Mandant:innen konnten wir auch in kritischen Situationen helfen und Schlimmeres abwenden. Kontaktieren Sie uns gerne für eine kostenfreie Ersteinschätzung.

Mit freundlichen Grüßen
Rechtsanwalt Martin Jedwillat

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