Copyright Watch - Runde 2: Mahnung
Mehr zum Thema: Verbraucherschutz, MahnungErst kürzlich hat Rechtsanwalt Schwerin aus Jena berichtet, dass seiner Kanzlei im Rahmen eines Beratungsmandats ein Schreiben der Firma Copyright Watch, 34022 Neuern/Böhmerwald (in der Tschechischen Republik) vorgelegt worden war.
Nachdem zahlreiche Hinweise anderer Betroffener folgten, meldeten sich diese jetzt wieder bei uns und teilten mit, dass eine „Mahnung wegen Zahlungsverzug“ durch Copyright Watch versendet wurde.
seit 2009
Zu der Ausgangsforderung kommen nunmehr 8 Euro Mahngebühren.
Weiteren gehaltvollen Inhalt lässt das Mahnschreiben aber vermissen. Jedenfalls wird nach wie vor nicht vorgetragen, um welchen Verstoß es sich konkret handeln soll.
Daher geht der Anspruch von Copyright Watch ins Leere. Da nicht einmal der genaue Grund für die Schadensersatzforderung genannt ist, sollten Betroffene hier auf keinen Fall zahlen.
Um die ganze Sache abzurunden, wird mit weiteren Schritten – Inkassoschritten – gedroht, für den Fall, dass die Betroffenen nicht zahlen.
Auch hier gilt: Machen Sie sich keine Sorgen und zahlen Sie nicht.
Es bleibt abzuwarten, ob tatsächlich ein Inkassounternehmen eingeschaltet wird. Aber selbst wenn dem so wäre, ist damit die Forderung nicht schon begründet. Von Antassia und Co. wissen wir, dass das Zwischenschalten eines Inkassounternehmens (hier: Deutsches Zentralinkasso) die betrügerische Forderung nicht legal macht.
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Familienrecht
Rechtsanwaltskanzlei Schwerin & Weise-Ettingshausen Partnerschaft
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Ob und was bestraft wird, ist eine andere Sache. Von maximal 100 Euro bis 2.000 und mehr bieten deutsche Gerichte wohl eine ganze Auswahl je nach Richterlaune und Fall. Einen Rat, ob zahlen und den Fall vergessen oder abwarten und später entscheiden kann ich nicht geben - das hängt sicher stark am Einzelfall - da wird jeder für sich selber wissen, ob überhaupt und wenn ja, was er/sie gemacht hat. Klar ist jedenfalls, das es irgendwann so kommen musste - die Industrie lässt sich das nicht ewig gefallen - ich würde nur statt Abmahnung eine vernünftiges und nicht zu hoch bepreistes Qualitätsangebot dagegen setzen. Dann hätten alle was davon. Man klaut doch nur, wenn es entweder gar kein oder nur ein überteuertes Angebot gibt - wenigstens das sollte man aus dem Schicksal der Musikindistrie gelernt haben.
Verbraucherschutz Mahnung durch die Deutsche Zentral Inkasso GmbH