Wie man als Händler einen Onlineshop rechtssicher gestalten kann

Mehr zum Thema: Wettbewerbsrecht, Händler, Onlineshop, rechtssicher, Impressum, Widerrufsrecht
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10 Punkte, die bei der Erstellung eines Onlineshops bedacht werden sollten, und eine Warnung!

Jetzt bin ich Unternehmer! Die Zahl der Onlineshop-Betreiber steigt kontinuierlich. Nicht nur klassische Ladengeschäfte erweitern online ihren Vertriebskanal. Auch immer mehr Neueinsteiger erhoffen sich durch den Boom des Onlinehandels einen verhältnismäßig unaufwendigen Sprung in die Selbständigkeit als Händler.

Doch die vermeintliche Einfachheit hat ihre Tücken: Durch die Besonderheiten des Onlinehandels gibt es eine Vielzahl an Regeln zu beachten, um die sich der Ladenverkäufer nicht scheren muss. Bei Nichtbeachtung droht Störfeuer von verschiedenster Seite: Kunden erlangen zeitlich unbegrenzte Widerrufsrechte, Konkurrenten verlangen Schadensersatz und Behörden verhängen Bußgelder. 

Ganz schützen kann man sich hiervor nicht. Dafür ist das Recht zu kompliziert, unvollständig und vom Einzelfall abhängig. Beachtet man aber einige Grundregeln, kann man das Risiko einer Inanspruchnahme wesentlich reduzieren:

  1. zutreffendes Impressum und vollständige Anbieterkennzeichnung, ordnungsgemäß platziert
  2. vollständige Datenschutz (-erklärung), auch unter Beachtung eventuell genutzter Programme wie Google Analytics oder Funktionen wie dem Facebook-Button
  3. aktuelle, vollständige und an der richtigen Stelle platzierte Widerrufserklärung
  4. auf Ihren Shop angepasste AGB
  5. Beachtung von Kennzeichnungspflichten, Produktinformationen, Grundmengenangaben etc.
  6. vollständige Informationen zur Zusammensetzung des Endpreises
  7. richtige und realisierbare Lieferinformationen
  8. Darlegung des Zahlungs- und des Bestellvorganges
  9. rechtssichere Gestaltung des Vertragsschlusses
  10. vollständige und auf die AGB abgestimmte Bestellbestätigung/Vertragsbestätigung

Dieser bunte Strauß an verschiedenen Anforderungen, die der Gesetzgeber, verteilt in einer Vielzahl von Einzelgesetzen, stellt, ist das Grundgerüst eines rechtssicheren Onlineshops.

Es empfiehlt sich, einen Rechtsanwalt mit der Abarbeitung dieser Punkte zu beauftragen. Denn, zur Warnung:

Gerade in der umwerfenden Vielfalt von Mustern, Vorschlägen und Ratgebern im Internet liegt eine weitere Falle, die diesmal nicht der Gesetzgeber, sondern das Medium Internet mit eben seiner Vielfalt stellt. Jeder Shop ist anders, jeder Unternehmer hat eigene Bedürfnisse, Abläufe und Strukturen. Den „einen" sicheren Onlineshop gibt es nicht, auch wenn man glaubt, eine Entsprechung zum eigenen Shop gefunden zu haben. Groß ist da die Versuchung des Copy&Paste. Genauso groß ist die Gefahr, dass man Fehler übernimmt oder beispielsweise Lieferzeiten bewirbt, die der Konkurrent leisten kann, man selber aber nicht. Ganz zu schweigen von dem dem Kopieren innewohnenden Urheberrechtsverstoß. So verlängert man letztlich die Liste der angreifbaren Punkte, anstatt sie zu verkürzen.

Nur ein angepasster rechtlicher Inhalt kann das Risiko einer Inanspruchnahme durch Konkurrenten, Behörden oder Kunden eingrenzen.

Fazit: Das Unternehmerrisiko ist beim Onlinehandel teilweise anders verortet als beim Ladengeschäft. Insbesondere die Vielzahl der gesetzlichen Vorschriften und Regelungen stellt eine Hürde mit nicht unerheblichem Schadenspotential dar. Mit verhältnismäßig geringen Kosten ist es möglich, dieses Risiko zu minimieren. Dabei ist nicht nur wichtig, dass die in diesem Artikel beschriebenen Punkte beachtet werden. Ihre Umsetzung ist regelmäßig auf Gesetzeskonformität hin zu prüfen. Denn: keine Materie ist so vom Wandel begriffen, wie das Verbraucher- und Onlinerecht.

Darüber hinaus gilt: Nur ein angepasster rechtlicher Inhalt kann das Risiko einer Inanspruchnahme durch Konkurrenten, Behörden oder Kunden eingrenzen. Die Übernahme fremder Inhalte ist lediglich gefährliche Shop-Kosmetik, die das Risiko mehr erhöht, als es zu verringern. Die Investition in professionellen anwaltlichen Rat zahlt sich hier schnell aus.

Leserkommentare
von seville am 13.10.2013 14:36:37# 1
Wer es sich in Sachen Erstellung eines Onlineshops mit WordPress und Rechtssicherheit einfach machen will, der sollte das kostenlose WooCommerce nutzen und sollte das German Market Plugin für WooCommerce einsetzen:

<a class="textlink" rel="nofollow" href="http://marketpress.de/product/woocommerce-german-market" target="_blank">http://marketpress.de/product/woocommerce-german-market</a>

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