Versicherung bucht jahrelang Beiträge ohne gültigen Vertrag ab

28. Oktober 2015 Thema abonnieren
 Von 
Michael.A
Status: Frischling (3 Beiträge, 7x hilfreich)
Versicherung bucht jahrelang Beiträge ohne gültigen Vertrag ab

Hallo,

ich habe seit einigen Wochen folgendes Problem oder genauer folgenden Fall:

Die Würzburger Versicherungs-AG hat bei mir Jahrelang einen Beitrag auf eine Ratenausfallschutz Versicherung erhoben. In meiner Blauäugigkeit habe ich es einerseits erst im Januar (2015) gemerkt, davor war ich recht nachlässig was die Kontrolle meiner Kontoauszüge angeht, und habe entsprechend angenommen, dass ich die Versicherung irgendwann abgeschlossen und vergessen habe.
Im September habe ich mich dann mit der Versicherung in Verbindung gesetzt und die Vertragsdaten angefordert. Als nach 2 Wochen nichts kam, habe ich erneut die Vertragsdaten angefordert und dabei festgestellt, dass die Versicherung nicht meine Adresse hatte sondern eine aus der Nachbarstadt. Da ich immer noch angenommen habe, dass ich der Versicherungsnehmer bin habe ich die Adresse ändern lassen und die Vertragsdaten nochmal angefordert. Als nach 2 Wochen wieder nichts kam, habe ich mit der Kundennummer aus den Abbuchungen gekündigt (auf dem Postweg). 3 Wochen später war immer noch keine Kündigungsbestätigung da und ich habe mich an den Verbraucherschutz gewandt und dort einen Vordruck erhalten (die Versicherungsgesellschaft ist dort bekannt wie ein bunter Hund) den ich per Email an die Versicherung geschickt habe.
Erst dann erhielt ich folgende Antwort:

„Leider können wir den Wünschen der oben genannten Schreiben nicht entsprechen, da diese nicht von unserem Versicherungsnehmer, Herrn ******, unterzeichnet ist.
 
Alle rechtsgeschäftlichen Erklärungen bezüglich des oben genannten Versicherungsvertrages bedürfen grundsätzlich der Unterschrift des Versicherungsnehmers/der Versicherungsnehmerin, damit sie wirksam werden und von uns bearbeitet werden können (s. § 126 Abs. 1 BGB , § 127 BGB ).
 
Vorsorglich weisen wir Sie darauf hin, dass durch ein Schreiben ohne Unterschrift des Versicherungsnehmers/der Versicherungsnehmerin auch keine Fristen gewahrt sind. Sollten Sie in Vertretung für den Versicherungsnehmer handeln, so reichen Sie uns bitte eine entsprechende Vollmachtsurkunde ein.
 
Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung."


Da ich den Herrn aus dem Schreiben nicht mal kenne, habe ich mich sofort an die Versicherung gewandt und die Rückbuchung bei meiner Bank in Auftrag gegeben.
Meine Bank überprüft jetzt das Mandat der Versicherung und leitet bei fehlender Übereinstimmung die Rückbuchung aller getätigten Beiträge ein.

Nun zu meinen Problem. Reicht ein fehlerhaftes Mandat aus und zweifelsfrei festzustellen, dass ich den Vertrag nicht abgeschlossen habe?
Bin ich sobald es festgestellt wurde, dass die Versicherung zu unrecht abgebucht hat fein raus und laufe in der Sache dann nicht länger Gefahr doch noch zum Zahlen der Summe verdonnert zu werden? Denn offenkundig bestehen sie scheinbar einerseits darauf, dass ich nicht der Versicherungsnehmer bin, anderseits scheinen sie aber auch anzuzweifeln, dass ich den Vertrag nicht abgeschlossen hätte bzw. nicht mit der Abbuchung einverstanden war (aufgrund der langen Laufzeit von mindestens 15 Monaten, wahrscheinlicher sind 2 – 4 Jahre Laufzeit).
Zu erwähnen wäre, dass es sich hier um eine Online abgeschlossene Police handelt (ich wusste bis jetzt nicht mal das so was möglich ist), die zusammen mit der kostenlosen Anfrage auf einen Kredit automatisch anfällt, auch ohne das ein Kredit gewährt wird. Es ist überflüssig zu erwähnen, dass ich niemals eine solche Anfrage gestellt habe, noch habe ich jemals einen Kredit aufgenommen egal bei wem.

Über Antworten würde ich mich freuen und wer weiß vielleicht hat irgendjemand hier schon eine ähnliche Erfahrung gemacht.

Gruß

Michael.A



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3 Antworten
#1
 Von 
JogyB
Status: Bachelor (3155 Beiträge, 3153x hilfreich)

Die Versicherung muss schon nachweisen, dass Du der Versicherungsnehmer bist bzw. die Einzugsermächtigung erteilt hast. Wenn die Dir schon schreiben, dass Du nicht der Versicherungsnehmer bist, was soll dann noch kommen?

Zitat:
Zu erwähnen wäre, dass es sich hier um eine Online abgeschlossene Police handelt (ich wusste bis jetzt nicht mal das so was möglich ist), die zusammen mit der kostenlosen Anfrage auf einen Kredit automatisch anfällt, auch ohne das ein Kredit gewährt wird.

Was rechtlich absolut unzulässig sein dürfte. Wobei ich nicht so recht glaube, dass dem tatsächlich so ist.

3x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
Michael.A
Status: Frischling (3 Beiträge, 7x hilfreich)

Zitat (von JogyB):
Die Versicherung muss schon nachweisen, dass Du der Versicherungsnehmer bist bzw. die Einzugsermächtigung erteilt hast. Wenn die Dir schon schreiben, dass Du nicht der Versicherungsnehmer bist, was soll dann noch kommen?

Was rechtlich absolut unzulässig sein dürfte. Wobei ich nicht so recht glaube, dass dem tatsächlich so ist.


Es wurde mir von der WV-AG bestätigt, dass es sich um eine online abgeschlossene Versicherung handelt.
Interessant ist auch noch dieser Link: http://verbraucherschutz.de/wurzburger-versicherung-storniert-den-ratenausfallschutz/comment-page-1/#comments

Ich habe inzwischen auch einen richtigen Anwalt konsultiert und ihm Löcher in den Bauch gefragt. Der Tenor war der, dass ich im Prinzip fein raus bin und die am Ende keine Wahl haben als mich auszubezahlen. Was er mir aber empfohlen hat, ist es die Versicherung aufzufordern meine Forderungen zu bezahlen um eventuelle Verjährungsfristen zu verlängern.

2x Hilfreiche Antwort

#3
 Von 
Michael.A
Status: Frischling (3 Beiträge, 7x hilfreich)

Für alle, die es noch Interessiert, hier das Ende der Geschichte (habe leider keinen Edit-Button gefunden):

Meine Bank hat sich im Laufe der letzten 3 Wochen bei mir gemeldet und mir mitgeteilt, dass die Überprüfung des Mandats läuft, allerdings habe die Versicherung schon selbst gemerkt, dass die Kontonummer nicht zum Versicherungsnehmer passt.
2 Wochen nach dem Anruf war, wie es scheint, das Verfahren abgeschlossen und es wurden die letzten 10 Monate zurück gebucht.
Am selben Tag meldete sich auch die Versicherung und sagte, dass die Rückzahlung veranlasst sei.
Jetzt knapp eine Woche später habe ich mein Geld zurück.

Gegen den Typen der meine Daten verwendet hat, läuft möglicherweise bereits die Klage wegen Betrugs (ist aber reine Spekulation von meiner Seite, die sich auf den Wortlaut der letzten Mails stützt).

Alles in allem danke ich für die Hilfe.

LG

Michael.A

5x Hilfreiche Antwort

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