Analog zum Thema von Zeotrope vom 25.11.:
Hallo,
ich habe heute erfreulicherweise einen per e-Post zugestellten Inkassobescheid des Inkassounternehmens Liquida erhalten und soll einen Forderungsstand von 189,17€ begleichen.
Der Hintergrund des ganzen ist, dass ich, wie Zeotrope auch, im April eine Sendung aus Japan via FedEx erhalten habe.
Hier wurde allerdings keine Zahlung an FedEx geleistet. Schon zum Zeitpunkt, als klar wurde, dass der Versender in Japan FedEx nutzen würde, habe ich einige Recherchen zum Thema "FedEx an Privatpersonen" betrieben und habe so erfahren, dass FedEx die Einfuhrumsatzsteuer und Zölle auslegt und einige Monate später inkl. Auslagepauschale zurückfordern würde.
Soweit so gut, darauf habe ich mich auch eingestellt, ist auch kein Problem. Normalerweise bevorzuge ich zwar die Sofortbegleichung der Verzollung bei anderen Dienstleistern, z.B. DHL-Express, aber wie gesagt, erstmal kein Problem.
Nun habe ich seit April KEIN WORT von FedEx gehört. Keine Rechnung, keine Zahlungsaufforderung, keine Mahnung, gar nichts. Ich habe nicht einmal Informationen über ein durch FedEx geführtes Bankkonto, über das ich die jetzigen Forderungen begleichen könnte. Die einzigen Informationen die ich durch FedEx jemals erhalten habe, war die Sendungsverfolgungsnummer durch den Händler - und DAS WAR'S.
Und heute flattert wie eingangs erwähnt ein Inkassoschreiben hier ein. Kurz zu der Forderungsaufstellung:
26.04.2022 Speditionskosten: 119,15€
27.06.2022 Mahnkosten: 7,50€
27.06.2022 Recherchekosten: 6,50€
28.11.2022 1. Mahnung: 52,92€
12.12.2022 4,12% (5,00 Prozentpunkte über Basiszinssatz) aus 119,15 vom 26.04.2022 - 12.12.2022 aus Hauptforderung ###
12.12.2022 Summe: 189,17
Was mich abseits des Schreibens an sich wundert ist:
1. Wie sich die 119,15€ Speditionskosten zusammensetzen.
Es gibt keine Aufschlüsslung über die verrechneten Posten, ich habe lediglich meine Verzollungsunterlagen vom Händler aus April 2022. Die Artikelkosten kombiniert mit den entsprechenden EuSt.-Sätzen und Zolltarifnummern passen IN KEINER WEISE mit dem 119,15€ überein.
Selbst wenn ich wohlwollend 19% EuSt. für jeden Artikel annehmen würde - was der Zolldeklaration widerspräche, da werttechnisch ca. ein Drittel der Lieferung aus Büchern bestand - würde ich bei knapp 90€ EuSt. landen. Angenommen für alle Nicht-Bücher wäre ein Zoll-Tariff mit 10% angewandt worden (auch hier inapplikabel, da die Artikel seit 2020 im japanisch-europäischen Freihandelsabkommen mit 0% verzollt werden, aber ich will mal nicht so sein) - käme ich bei weit mehr als der geforderten Summe, nämlich ca. 130€ raus.
Soll ich jetzt auf gut Glück eine Rechnung begleichen, von der ich nichtmal weiß, wie sich diese zusammensetzt?!
2. Mir werden am 27.06. Mahnkosten in Höhe von 7,50€ in Rechnung gestellt, aber die 1. Mahnung ist auf den 28.11.2022 datiert? Wie passt das zusammen?
3. Im Oktober habe ich eine weitere Sendung aus Japan erhalten und musste den fälligen Betrag, nach telefonischen Hinweis durch den Fahrer, damit genug Bargeld im Haus ist, direkt an der Haustür begleichen, ansonsten hätte das Paket nicht ausgeliefert werden können. Kann ich wohl darauf hoffen, dass sich der gleiche Mist in 7 Monaten nochmal genauso wiederholt? Kann ich von FedEx an dieser Stelle irgendwelche Informationen zu dem "Oktober-Paket" und der zugehörigen Zahlung einfordern?
So, wie genau sollte hier weiter vorgegangen werden? Ich werde mich morgen früh schnellstmöglich telefonisch mit FedEx auseinandersetzen - allerdings las ich auch schon von Fällen, bei denen das Inkassounternehmen auch im Nachgang nicht locker lassen wollte und das ganze (scheinbar?) vor Gericht gezogen wurde. Da habe ich unüberraschenderweise kurz vor Weihnachten auch einfach keinen Nerv zu, wenn ich ehrlich bin.
Aber das sind ja (und bleiben hoffentlich auch) ungelegte Eier, interessant wäre erstmal zu wissen, wie mit dem Schreiben an sich und den Forderungen abseits der Hauptforderung von FedEx selbst umgegangen werden sollte.
Vielen Dank schon einmal für die Hilfe!
-- Editiert von User am 30. November 2022 19:09
Inkassobescheid ohne vorausgehende Zahlungsaufforderung/Mahnung
30. November 2022
Thema abonnieren
Frage vom 30. November 2022 | 18:57
Von
Status: Frischling (5 Beiträge, 2x hilfreich)
Inkassobescheid ohne vorausgehende Zahlungsaufforderung/Mahnung
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#1
Antwort vom 1. Dezember 2022 | 03:43
Von
Status: Student (2678 Beiträge, 1210x hilfreich)
Telefonate sind in derartigen Angelegenheiten meistens Zeitverschwendung.ZitatIch werde mich morgen früh schnellstmöglich telefonisch mit FedEx auseinandersetzen :
Ich hatte im von Dir genannten Beitrag von Zeotrope schon skizziert, wie ich in einem solchen Fall vorgehen würde. Analog dazu, wie folgt:Zitatinteressant wäre erstmal zu wissen, wie mit dem Schreiben an sich und den Forderungen abseits der Hauptforderung von FedEx selbst umgegangen werden sollte. :
Schreibe (Einschreiben), oder faxe - oder schreib' wenigsgten eine Mail an FedEx, wie sie sich das (im Anhang, als Anlage mitgesandte) Inkassoschreiben erklären. Du hast für diese Sendung noch nicht mal die Rechnung erhalten. Sie mögen das und den Umstand, dass man statt dessen ein Inkassoschreiben bekommt aufklären. Nach Erhalt einer nachvollziehbaren Rechnung über die von FedEx erbrachten Leistungen wird man diese selbstverständlich begleichen. FedEx möge auch sein Inkasso über die irrtümliche Beauftragung informieren.
Das ganze dann in Kopie als Einschreiben an das Inkasso. Mit der Mitteilung, dass man unter Bezug auf das Schreiben an FedEx an sie keine Zahlungen leisten wird. Sie sollen sich an Ihren Auftraggeber enden, falls Erklärungsbedarf noch besteht.
VG
Roland
#2
Antwort vom 3. Dezember 2022 | 01:06
Von
Status: Frischling (5 Beiträge, 2x hilfreich)
ZitatTelefonate sind in derartigen Angelegenheiten meistens Zeitverschwendung. :
Habe ich schlussendlich auch sein gelassen und deinen restlichen Rat befolgt. Vielen Dank schon einmal!
Ansonsten habe ich in einem ähnlichen Thema der Userin offshade noch Inspiration für die beiden Einschreiben an FedEx und das Inkassobüro finden können. Ich bin wirklich gespannt, wann die Rückmeldung hier eintrudelt und in welcher Form diese ausfallen wird.
Welche Nachweispflicht besteht seitens Inkasso/FedEx nun eigentlich, dass mir die Rechnung/Zahlungsaufforderung/Mahnung zugestellt wurde?
Reicht es theoretisch, dass die ein Backup davon im System liegen haben, mir dieses in Kopie übersenden und behaupten, die wäre schon damals versendet worden, im Briefkopf stehe ja das Datum, o.Ä. Spukstückchen?
Vielen Dank nochmals und viele Grüße!
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