AGB im Onlineshop
Mehr zum Thema: Internetrecht, Computerrecht, Shop-AGB, AGB, AGB-Erstellung, AGB-PrüfungWas Sie wissen müssen
Wer einen Onlineshop betreibt, fragt sich oft: Brauche ich überhaupt AGB, und wenn ja – wie müssen sie aussehen, damit sie rechtssicher sind? In diesem Ratgeber finden Sie Antworten auf diese Fragen und erfahren, wie advomare Ihnen bei Prüfung und Erstellung Ihrer Webshop-AGB helfen kann.
1. Brauche ich AGB im Onlineshop?
Tatsächlich besteht keine gesetzliche Pflicht, Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) im Onlineshop zu verwenden. Ohne AGB gelten allein die gesetzlichen Vorschriften aus BGB, HGB und Verbraucherschutzgesetzen. Dennoch sind AGB in vielen Fällen sinnvoll, da sie wichtige rechtliche Informationen standardisiert darstellen und viele Informationspflichten bündeln. Gerade im Onlinehandel, wo sich Verträge schnell und automatisiert über digitale Schnittstellen abschließen, schaffen AGB Klarheit und Rechtssicherheit für beide Seiten. Auch im Streitfall dienen sie als klare Regelungsgrundlage.

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2. Welche Vorgaben gelten für Shop-AGB?
Damit Ihre Shop-AGB wirksam sind, müssen sie bestimmte formale und materielle Anforderungen erfüllen:
- Vor Vertragsschluss hinweisen: Die Kund:innen müssen vor Abschluss des Kaufvertrags ausdrücklich auf die AGB hingewiesen werden.
- Zugänglichkeit: Die AGB müssen leicht auffindbar und in wiedergabefähiger Form abrufbar sein.
- Speicherbarkeit: Nutzer:innen müssen in der Lage sein, die AGB zu speichern (z. B. Download, E-Mail).
- Verständlichkeit / Transparenzprinzip: Die Klauseln müssen klar und verständlich formuliert sein. Unklare, verschachtelte Klauseln sind unwirksam.
- Anpassung auf das Geschäftsmodell: AGB müssen individuell auf Ihren Shop, Ihre Produkte, Ihre Zahlungs- und Lieferbedingungen zugeschnitten sein.
Diese Vorgaben ergeben sich aus den §§ 305 ff. BGB. Werden diese Vorgaben nicht beachtet, besteht die Gefahr von Abmahnungen oder Klagen durch Mitbewerber oder Verbraucherschutzverbände.
3. Welche Inhalte sollten in meine AGB integriert werden?
Es gibt keine gesetzlichen Pflichtangaben für AGB. Ihre AGB sollten zentrale Vertragsbedingungen umfassen, damit sie Klarheit schaffen, Risiken minimieren und die notwendigen Informationspflichten erfüllen. Typisch sind:
- Regelungen zu Vertragsparteien, Vertragsgegenstand, Preis / Zahlung
- Lieferung / Versandbedingungen
- Gewährleistung / Haftung / Garantien
- Zahlungsarten & Fälligkeit
- Pflichten der Kund:innen, Eigentumsvorbehalt & Streitschlichtung
- Kündigungsregelungen / Laufzeit bei wiederkehrenden Leistungen
- Kosten der Rücksendung, Versandkosten
- Spezielle Klauseln je nach Produkt (z. B. digitale Inhalte, Nutzungsrechte)
Je nach Branche und Zielgruppe können weitere Inhalte erforderlich sein, etwa zur Nutzung von Gutscheinen, Bonusprogrammen, Lizenzrechten oder zur Lieferung ins Ausland. AGB sollten zudem mit anderen Pflichttexten wie der Widerrufsbelehrung, der Datenschutzerklärung und dem Impressum abgestimmt sein, um Widersprüche zu vermeiden.
4. Wann sind AGB unwirksam?
Eine oder mehrere Klauseln können ganz oder teilweise unwirksam sein, wenn sie:
- gegen gesetzliche Verbote verstoßen
- Kund:innen unangemessen benachteiligen (Inhaltskontrolle)
- undurchsichtig, unverständlich oder überraschend formuliert sind (Verstoß gegen das Transparenzprinzip)
- in Widerspruch zu zwingenden gesetzlichen Vorschriften stehen (z. B. Widerrufsrecht, Mindestinformationen)
- von Dritten kopiert wurden und das Urheberrecht missachtet wurde (also fremde AGB übernommen wurden)
Zudem besteht bei veralteten AGB das Risiko, dass sie nicht mehr den aktuellen rechtlichen Anforderungen entsprechen. Gerade im Onlinehandel ändern sich rechtliche Rahmenbedingungen durch EU-Richtlinien, neue Gesetzgebung oder Gerichtsentscheidungen häufig. Deshalb sollten AGB regelmäßig auf ihre Aktualität und Wirksamkeit überprüft werden.
5. Woher bekomme ich rechtsgültige AGB für meinen Onlineshop?
Möglichkeiten gibt es viele – doch nicht alle sind sicher:
- Individuelle Shop-AGB vom Anwalt: Maßgeschneidert für Ihr Geschäftsmodell, rechtssicher und aktuell.
- AGB-Generatoren / Vorlagen: Schnell, günstig – aber riskant, wenn die Vorlage nicht genau passt oder veraltet ist.
- Kombinierter Ansatz: Vorlage + juristische Prüfung durch Anwalt
Wichtig: Die Übernahme von AGB fremder Shops kann Urheberrechtsverletzungen zur Folge haben und zu Abmahnungen führen. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass fremde AGB nicht zu Ihrem konkreten Angebot passen. So entstehen Lücken oder widersprüchliche Regelungen, die im Ernstfall zu rechtlichen Problemen führen.
6. Wie kann advomare Ihnen helfen?
Bei advomare bieten wir umfassende Leistungen rund um AGB für Onlineshops:
- Prüfung Ihrer bestehenden AGB auf Wirksamkeit und Risiko
- Ergänzung oder Überarbeitung von Klauseln, die unwirksam oder unklar sind
- Maßgeschneiderte Erstellung neuer AGB, abgestimmt auf Ihre Produkte, Zahlungs- und Liefermodelle
- Sicherstellung der rechtskonformen Einbindung (Hinweis, Zustimmung, Zugänglichkeit)
- Haftung für die geprüften AGB und Prävention gegen Abmahnrisiken
Unsere Beratung richtet sich sowohl an Start-ups, die erstmals einen Shop aufbauen, als auch an etablierte Händler, die ihre AGB überarbeiten oder an neue gesetzliche Anforderungen anpassen möchten. Gerne beraten wir Sie auch, wie Sie die Integration der AGB technisch und rechtlich korrekt umsetzen.
Kontaktieren Sie uns für eine kostenfreie Ersteinschätzung – wir helfen Ihnen, Ihren Onlineshop rechtssicher aufzustellen und rechtliche Fallstricke zu vermeiden.
Rechtsanwalt Martin Jedwillat
advomare Rechtsanwaltskanzlei
Ulmenstraße 43 A
18057 Rostock
Telefon: +49 381 36768101
Telefax: +49 381 367681010
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