Handwerker über My-Hammer bestellt - nur Pfusch, was tun?

19. Februar 2006 Thema abonnieren
 Von 
Annasusanna
Status:
Beginner
(105 Beiträge, 24x hilfreich)
Handwerker über My-Hammer bestellt - nur Pfusch, was tun?

Hallo miteinander,

wir haben folgendes Problem. Es stand ein Badumbau an und für die Fliesenverlegung haben wir den Auftrag in My Hammer eingestellt. Ein Herr hat den Auftrag ersteigert. In seinem Profil stand, daß er Meisterbetrieb ist und Fliesenverlegungen anbietet.

Freitag hat er seine Arbeit begonnen. Er hat ca. 9 Stunden gearbeitet und Wandfliesen geklebt (keine billigen Baumarktfliesen sondern teure Markenfliesen) Als er dann Abends ging, haben wir uns das Ergebnis angeschaut und waren völlig entsetzt. Alles schief und viele Fliesen waren total locker. Auch sonst gab es ne Menge Mängel, die ich hier nicht ausführlich beschreiben will, das wär echt zuviel.

Wir haben dann die schiefen und losen Fliesen von den Wänden genommen, den Kleber abgekratzt und abgewaschen und dabei gesehen, daß viele der Fliesen garnicht genügend Kleber drauf hatten. Nachts um 2 waren wir dann fertig mit der Beseitigung der gröbsten Schäden. Am nächsten Morgen haben wir ihm dann gesagt, daß wir ihm den Auftrag entziehen und haben ihn ohne Geld nach Hause geschickt. Er hat nicht viel dazu gesagt.

Inzwischen sind noch einige andere Mängel aufgetaucht. Wir werden noch mehr Fliesen erneuern lassen müssen und das kostet zusätzlich Material und viel Zeit sowie einen neuen Handwerker.

Bei My-Hammer habe ich den Herrn negativ bewertet. Er beantragte die Rücknahme, denn er schob die schiefen Fliesen auf schlechte bzw. katastrophale Vorarbeit und einen billigen Baumarktkleber. Ich habe aber abgeleht. Mein Mann verlegt inzwischen einige der Fliesen nochmal neu und kommt damit wunderbar klar. Auch auf den schiefen Wänden kann er mit dem Kleber wunderbar angleichen und die Fliesen werden gerade.

Also das war alles andere als ein Fachmann. Nun meine Frage: Kann man rechtlich da noch irgendwas machen? Es sind ja einige Fliesen unnötig kaputt gegangen. Auch die Zeit läuft uns davon. Die Wohnung soll in gut 3 Wochen neu vermietet werden, der Umzugstermin des Mieters steht bereits fest.

Wer kann denn da helfen? Ich habe übrigens Fotos von dem Pfusch gemacht. Kann diese gern mal auf ne Seite stellen, falls das mal jemand sehen möchte.

Hier die Fotos: http://www.anjas-onlineshop.de/fliesen/fliesen.html

Danke schonmal und Gruß

Annasusanna



-- Editiert von Annasusanna am 19.02.2006 20:40:08

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4 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
ikarus02
Status:
Master
(4412 Beiträge, 1086x hilfreich)

Ihr habt Glück, wenn dieser Handwerker keine Forderungen an euch stellt, denn: Bevor ihr zur Selbsthilfe greift, müsst ihr die Mängel rügen und den Fliesenleger zur Nacharbeit auffordern.
Habt ihr euch vorher davon überzeugt, dass es sich um einen eingetragenen Meisterbetrieb handelt?
Ich empfehle, immer einen örtlichen Fachbetrieb nach vorherigem Kostenangebot zu nehmen und in diesem Fall keine rechtlichen Schritte zu erwägen.
Gruß

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"behandle jeden so, wie du selbst behandelt werden möchtest."

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#2
 Von 
gutschigu
Status:
Beginner
(117 Beiträge, 30x hilfreich)

Hallo,

ich schliesse mich meinem Vorschreiber an. Ihr hättet die Leistung reklamieren und ihm Nachbesserung zugestehen müssen.

Jetzt, so denke ich, dürft Ihr zahlen wenn er euch vor den Kadi zerrt!

An Internetbörsen, in denen meist Laien Arbeiten, die sie sehr oft noch nicht einmal verbal korrekt beschreiben können, zu Ihren Bedingungen versteigern, darf man keine großen Ansprüche stellen! Weder als Auftragnehmer noch als Auftraggeber.

Die Qualifikation derer die dort eine Arbeit ersteigern ist meist überhaupt nicht nachvollziehbar. Es wird oft auch keine gefordert. Das ist dann evtl. die öffentliche Zustimmung zu Schwarzarbeit!!!Wenn man dann noch liest "Betriebshaftpflicht nicht erforderlich" muss man sich schon fragen wo ist man hier hingeraten? Seriös kann das doch eigentlich nicht sein, oder?

Ich habe kein Mitleid mit Leuten die hier auf die Nase fallen! Damit sie verstehen, billig ist doch nicht das einzige was zählt. Denn jede Arbeit hat Ihren Preis und dauert ihre Zeit.

In den meisten Fällen ist es unseriös einen Preis für eine handwerkliche Leistung zu benennen, ohne sich das ganze vor Ort angeschaut zu haben. Dafür gibt es Handwerker vor Ort. Die schauen sich das an und geben dann ein Angebot ab. Das ist dann auch komplett! Aber das mag dann vielleicht etwas teurer sein.

Wie viele Auftragsversteigerer setzen sich im nachhinein auf den Hosenboden, wenn sie die Preise für die Leistungen hören, die erforderlich sind, um die von Ihnen ausgeschriebene Arbeit zur Funktion zu bringen. Und warum ist das passiert? Weil dem Auftraggeber in den meisten fällen einfach die Fachkenntnisse fehlen die Leistung komplett und allumfänglich zu beschreiben.

Ich hoffe das sich solche Auftragsbörsen nicht durchsetzen. Es wäre der Niedergang des deutschen Handwerks. Und die des Verbraucherschutzes gleich mit.

In diesem Sinne.

Gruß

Ps: Auch die steuerliche Seite ist evtl. nicht zu verachten. Die Behörde kann ja nun mal problemlos alle in der Börse getätigten Arbeitsversteigerungen mitverfolgen. Da ist man ruck-zuck Beschuldigter in einem Ermittlungsverfahren wegen Schwarzarbeit! Und da ja in den Börsen immer so schön darauf hingewiesen wird, "inkl. Mwst", sollte man sich mal fragen was passiert wenn diese vom Auftragnehmer ausgewiesen, aber nicht abgeführt wird. Dann zahlt man die evtl. ein 2. mal. Denn Steuerschuldner sind beide an dem Geschäft beteiligten. Das beschriebene kann zwar auch anderswo passieren; hier steht man aber auf dem Präsentierteller!




-- Editiert von Gutschigu am 20.02.2006 16:37:17

-- Editiert von Gutschigu am 20.02.2006 16:39:32

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#3
 Von 
guest123-1400
Status:
Student
(2642 Beiträge, 617x hilfreich)

--- editiert vom Admin

0x Hilfreiche Antwort

#4
 Von 
justus123
Status:
Schüler
(263 Beiträge, 73x hilfreich)

diese antwort gehört sicher nicht zu denen, die sie hören wollen, "annasusanna".
trotzdem möchte ich es mir nicht nehmen lassen, den vorliegenden fall zu kommentieren.

herzlichen glückwunsch. dafür, dass sie sich entschieden haben, den billigsten zu nehmen (wie by my-hammer üblich).
sie vergaben den auftrag an einen "billigheimer" aus irgendwo, anstatt die die örtlichen handwerker zu unterstützen. sicher ist das ihre freie entscheidung.

was ich aber verwerflich finde, ist die tatsache, dass man sich unter vielen handwerker den billigsten der billigen heraussucht und sich am ende über ein mangelhaftes ergebnis aufregt. anstatt von vorn herein sich einen renommierten handwerker mit gutem ruf aus der region zu nehmen, sollte es auf teufelkommraus billig werden. verwundert sie das ergebnis? oder warum glauben sie, sind andere handwerker teurer, als den, den sie engagiert haben? die streichen nicht die fetten gewinne ein, nein, sie verstehen etwas vom fach und von dessen ausführung. und das fachwissen, erfahrung, können, praxis sowie entsprechende materialien mit dem dazugehörigen werkzeug eben ihren preis haben, ist unstrittig.
da genügt es eben nicht, den billigen zu nehmen und ihm für die differenz, den der "gute" fachmann gekostet hätte, teuere fliesen zur verarbeitung bereitzustellen.

anstatt eines schönen badezimmers haben sie jetzt eine dauerbaustelle, kaputte nerven, kaputte zeit und vielleicht auch noch kaputtes geld.

fazit:
sehen sie es positiv. es ist doch gut, dass man noch einen unterschied zwischen fachbetrieben und "anderen" erkennt....

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