Stromabschaltung wegen falscher Rechnungsadresse

11. Februar 2012 Thema abonnieren
 Von 
amaier
Status:
Frischling
(1 Beiträge, 0x hilfreich)
Stromabschaltung wegen falscher Rechnungsadresse

Liebes Forum,

am Sonntag 15. Januar 2012 kam ich aus dem Urlaub zurück. Ich komme in meine Wohnung und es ist kein Strom da. Im Briefkasten finde ich einen Zettel der Firma Vattenfall, dass sie mir den Strom abgeschalten haben. Sonst nichts. Meine Versuche irgendjemand telefonisch zu erreichen scheitern ergebnislos. Vattenfall bietet keinen Stromnotruf oder ähnliches an. Am nächsten Tag erreiche ich Vattenfall gerade so mit dem letzten Strom auf meinem Handyakku:
Sie hätten mir den Strom abgeschalten, da ich meine Rechnung nicht bezahlt habe und auch auf die Mahnungen nicht reagiert habe. Leider hatte ich überhaupt keine Post von Vattenfall erhalten. Dann kommt heraus, dass sie die Rechnung und Mahnungen an die falsche Hausnummer, nämlich Hausnummer 73 statt 73a geschickt haben. Sie hatten im Computer sogar den Rücklauf der Post vermerkt, aber offenbar nicht versucht, mich auf anderem Wege (telefonisch, Email) zu kontaktieren. Der Strom kann mir nur wiederangeschalten werden, wenn ich die Rechnung+Mahngebühren+Abschalt-+Wiederanschaltkosten überweise. Dass habe ich dann auch sofort per Blitzüberweisung getan und am 17. Januar wurde mir der Strom wiedereingeschalten.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nichts schriftlich von Vattenfall vorliegen. Erst auf persönliche Anfrage im Vattenfall Kundenzentrum in Berlin hat man mir 2 Wochen später doch noch mal eine Rechnung mit Aufstellung der Kosten erstellt. Die zusätzlichen Kosten für Mahn- und Inkassogebühren, Stromunterbrechung und Stromeinschaltkosten beliefen sich aus 129 Euro.
Meine Fragen:
- Habe ich irgendeine rechtliche Handhabe um die Kosten von 129 Euro zurückfordern zu können? Denn der Fehler der falschen Adressangabe liegt meiner Meinung nach eindeutig bei Vattenfall. Meine Adresse hatte ich ihnen telefonisch übermittelt und ich bin sicher, das ich die richtige genannt habe. Außerdem wusste Vattenfall trotz falscher Rechnungsadresse, wo sie den Strom abschalten müssen. Sie müssen also die richtige Adresse gekannt haben.
- Steht mir ausserordentliches Kündigungrecht zu? Ich möchte nach einer derartigen Behandlung (Ich wurde telefonische praktisch genötigt, das Geld zu bezahlen damit der Strom wiederangeschalten werden kann) meine Stromanbieter sofort wechseln.
- Kann ich Schadensersatz fordern z.B. für die Lebensmittel, die im Kühlschrank vergammelt sind? Als ich in meiner Wohnung ankam, war der Strom bereits fünf Tage abgeschaltet. Der Kühlschrank stank zum Himmel.

Ich wäre dankbar für jeden Rat,
Mit freundlichen Grüßen

Andreas Maier



-- Editiert amaier am 11.02.2012 11:45

-- Editiert amaier am 11.02.2012 11:45

-- Editiert amaier am 11.02.2012 11:45




3 Antworten
Sortierung:
#1
 Von 
Albarion
Status:
Lehrling
(1771 Beiträge, 698x hilfreich)

Zu allererst:

Dieses Forum soll und kann keineswegs eine Rechtsberatung ersetzen, von daher würde ich raten einen Anwalt zur Wahrung der Interessen einzuschalten, insbesondere bei der Komplexität bzw. ihres Sachverhaltes.

Generell würde ich sagen, dass ein Anspruch auf Schadensersatz sowie Rückzahlung der Sperr- sowie Entsperrkosten durchaus zusteht, da der Fehler - sofern ihnen bei der Antragsabgabe mit der Adresse KEIN Fehler unterlaufen ist.
Dagegen spricht die Tatsache, dass es ihnen eigentlich hätte auffallen müssen, dass sie über längere Zeit keine Post/Rechnungen etc. von Vattenfall erhalten haben, dies hätte mich doch sehr stutzig gemacht.
Hier kann eine gewisse Mitschuld nicht ausgeschlossen werden!

Eine fristlose Kündigung aus wichtigem Grunde kann bei einem bestehenden Vertragsverhätltnis nur dann durchgesetzt werden, wenn das Verhältnis für beide Seite nicht mehr tragbar/zumutbar ist. Ob das hier der Fall ist, ist fraglich - und zwar aus den o.g. Gründen.





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1x Hilfreiche Antwort

#2
 Von 
guest-12311.04.2012 22:52:18
Status:
Student
(2108 Beiträge, 1042x hilfreich)

Du hast mit dem Anbieter einen Vertrag geschlossen und dann nie wieder von denen gehört. Da gehört schon etwas Kooperation dazu.

Dein Briefträger hat nicht mal ins Hinterhaus gesehen als er den Namen vorne nicht fand.

Und "was stinkt" bereits nach 5 Tagen

Das Problem ist du eine falsche Adresse am Telefon angegeben hast. Deswegen wiederholen die den Eintrag am Telefon und schicken dann auch eine Bestätigung.

Und "schnell" gesperrt wird man auch nicht ?!?

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#3
 Von 
Monopolist
Status:
Schüler
(276 Beiträge, 128x hilfreich)

Ja die Stromkonzerne nehmen sich sachen raus, mit Sperren ect. und dessen Kosten was sie halt nicht dürfen.

In deinem Fall ist es anders.
Die Ursache ist dein nicht bezahlter Abschlag.
Bei wem der Fehler nun liegt, mit dem "a", wird nicht mehr nachvollziehbar sein.

Fakt ist, du hast ebenfalls eine Fürsorgepflicht deine Zahlungsverpflichtung nachzukommen.
Du weisst ja selbst das du einen Monat oder länger nicht gezahlt hast.

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ABER JETZT ZUM WESENTLICHEN

Ein Stromanbieter darf dir nicht einfach Sperren.

Ein Zahlungsziel durch den Abschlagsplan wirst du wahrscheinlich ja haben.
Dann schaue ob zwischen Zahlungsziel und Sperre mindestens vier Wochen liegen.

Wenn nicht, hat der Stromanbieter dir wiederrechtlich den Anschluss gesperrt.

Siehe

quote:

http://www.buzer.de/gesetz/7424/a146075.htm
§ 19 Unterbrechung der Versorgung (StromGVV)



Wenn dein Stromanbieter dir nachweisen kann, dass er die Fristen eingehalten hat wirst du keine Chance haben die Kosten wiederzusehen.

Die Sperrandrohung kann auch auf der ersten Mahnung niedergeschrieben sein.
Den schriftverkehr würde ich von denen anfordern.

Inkassogebühren? Dann ist es aber nicht nur ein Abschlag?

Forsche ersteinmal nach ob sie die Fristen eingehalten haben.

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Schreibe dann am bessten nochmal, wenn du weisst ob sie den rechtsweg eingehalten haben.


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